Ergebnisindikatoren und Qualitätsprüfungsrichtlinien (QPR)

Die neuen MuG enthalten die Richtlinien zur Erhebung der Daten für die Qualitätsbemessung auf Grundlage von insgesamt 10 Ergebnisindikatoren in drei Qualitätsbereichen. Die notwendigen Daten sind von den Einrichtungen zu erfassen und an die Datenauswertungsstelle (DAS) zu übermitteln.

Das neue Verfahren soll ab dem 01. Oktober 2019 umgesetzt werden.

Qualitätsbereich 1: Erhalt und Förderung von Selbständigkeit

1. Erhaltene Mobilität
2. Erhaltene Selbständigkeit bei alltäglichen Verrichtungen (z. B. Körperpflege)
3. Erhaltene Selbständigkeit bei der Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte 

Qualitätsbereich 2: Schutz vor gesundheitlichen Schädigungen und Belastungen

4. Dekubitusentstehung
5. Schwerwiegende Sturzfolgen
6. Unbeabsichtigter Gewichtsverlust 

Qualitätsbereich 3: Unterstützung bei spezifischen Bedarfslagen

7. Durchführung eines Integrationsgesprächs
8. Anwendung von Gurten

9. Anwendung von Bettseitenteilen
10. Aktualität der Schmerzeinschätzung

Die neuen QPR werden voraussichtlich ab November 2019 umgesetzt und geben den Ablauf für die Qualitätsprüfungen des MDK vor. 

Inaugenscheinnahme der Bewohner

Bei einer Stichprobe von neun Bewohnerinnen und Bewohnern wird die Versorgungssituation untersucht. Es geht um die Qualität der Unterstützung in verschiedenen Bereichen:

• Mobilität und Selbstversorgung (Essen, Trinken, Waschen, Toilettengang usw.).
• Bewältigung von krankheits- und therapiebedingten Anforderungen, z. B. bei Medikamentengaben und Schmerzerfassung
• Gestaltung des Alltagslebens und der sozialen Kontakte, z. B. Unterstützung bei Beschäftigung und Kommunikation
• Besondere Bedarfs- und Versorgungssituationen aus, z.B. Unterstützung von Menschen mit Demenz 

Plausibilitätsprüfung der Datenerhebung zu den Ergebnisindikatoren

Bei sechs der neun Bewohner wird überprüft, ob die von der Einrichtung erfassten Daten für die Ergebnisindikatoren plausibel sind.

Fachgespräch

Im Fachgespräch wird die Versorgung der neun Bewohner mit dem Pflegeteam besprochen und Möglichkeiten zur Verbesserung der Versorgungsqualität erörtert.

Registrierung bei der Datenauswertungsstelle (DAS)

Jede Einrichtung ist verpflichtet sich bei der DAS zu registrieren und kann Wunschtermine für die Stichtage zur Datenerhebung benennen. Die Daten für die Ergebnisindikatoren müssen alle 6 Monate zum Stichtag von der Einrichtung erhoben und an die DAS übermittelt werden.

Datenerhebung in der Einrichtung

Die Daten zur Erfassung der 10 Ergebnisindikatoren umfassen circa 100 Einzelfragen die in der Anlage 3 der MuG dokumentiert sind. Die Daten müssen für alle Bewohner (bis auf Bewohner mit bestimmten Ausschlusskriterien) erhoben werden. Die Indikatoren 1-3 werden anhand des Begutachtungsinstruments zum Stichtag bewertet. Die Indikatoren 4-10 werden rückwirkend für die letzten 6 Monate betrachtet (z.B. Sturz eines Bewohners mit schwerwiegenden Sturzfolgen).

Übermittlung der Daten an die DAS

Die erhobenen Daten müssen von der Einrichtung bis spätestens 14 Tage nach dem vereinbarten Stichtag in das Online-Portal der DAS eingeben werden. Die DAS überprüft die Vollständigkeit und Plausibilität der Daten und wird die Einrichtung ggf. zur Ergänzung und Korrektur auffordern. Die DAS erstellt abschließend einen Ergebnisbericht und stellt diesen sowohl der Einrichtung als auch den Pflegekassen und Prüfdiensten zu.